Der Fall Drygalla

Die Tage kochte der Drygalla-Fall hoch. Wer noch nicht im Bilde ist: Die deutsche Ruderin ist von den olympischen Spielen abgereist, weil die Medien sie beschuldigten, mit einem führenden Kopf aus dem nationalen Lager in Rostock zusammen zu sein. Wer´s nachlesen möchte:

http://www.sueddeutsche.de/sport/deutsches-olympia-team-ruderin-drygalla-muss-abreisen-1.1430584

Ein einfaches Suchen nach einem deutschen Athleten, der 1936 als Kommunist an den olympischen Spielen teilnahm, ergab als Treffer einen gewissen Werner Seelenbinder. Er war seit 1928 in der DKP und als Kommunist bekannt. Er wurde nicht genötigt, von den Spielen abzureisen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Seelenbinder

Fazit: Die BRD 2012 ist weltanschaulich engstirniger und totalitärer als das Deutsche Reich 1936. Dies umso mehr, als dass Drygalla noch nicht einmal in einschlägigen Organisationen – wie Seelenbinder seinerzeit – tätig ist, sondern ihr lediglich unterstellt wird, sie könnte (!) die Ansichten ihres vermeintlichen (!) Freundes teilen.

Und dazu noch die Schizophrenie: Auf der einen Seite wird die Toleranz als Zivilreligion hochgejubelt, und auf der anderen Seite eine krasse Intoleranz gelebt. Ich frage mich, wie viel Engstirnigkeit und Schizophrenie eine Gesellschaft verträgt. Erstickt sie daran oder schlägt das Pendel irgendwann einmal zurück?

Ein Hoch auf das freieste Deutschland aller Zeiten!