SPD-Politikerin fordert Kneipenverbot für „Nazis“

Das ist der nächste Schritt, wenn wir diesem neuen Faschismus im Gewande des Antifaschismus keinen Einhalt gebieten.


Titelbild einer Broschüre der „Anti-Nazi-Koordination“ Darmstadt: Vorbild für Berlin? Foto: JF

BERLIN. Die SPD-Politikerin Canan Bayram hat Gaststätten und Kneipen dazu aufgerufen, keine „Nazis“ zu bedienen. In der Tageszeitung (taz) forderte die türkischstämmige Juristin, die dem Berliner Abgeordnetenhaus angehört, Ladenbesitzer sollten deutlich machen, daß ihr Angebot nicht für jeden gelte.

Sie selbst habe einmal einen Wirt auf einen Kunden angesprochen, der Kleidung der Marke Thor Steinar getragen hatte. Darauf sei dem Mann nichts mehr zu essen verkauft worden. Zusammen mit anderen habe sie nun die Initiative „Service-Wüste für Nazis“ ins Leben gerufen. Dabei werden an Kneipen und Gaststädten Aufkleber für deren Ladenfenster verteilt, auf denen steht: „Für Nazis keine Happy Hour“.

Assoziationen mit dem „Dritten Reich“ gewollt

Auf die Frage der taz, ob damit nicht falsche Assoziationen an das „Dritte Reich“ geweckt werden könnten, als Juden der Einlaß in Geschäfte verwehrt wurde, sagte die SPD-Politikerin, daß dies gewollt sei. „Es soll ja der Eindruck entstehen, daß die Menschen und ihre Haltung unerwünscht sind.“

Außerdem könne ein „Nazi“ anders als die Juden im „Dritten Reich“ seine Haltung ablegen. „Bei Juden ging es ja um deren Herkunft.“ Sicherlich sei die Aktion provokant. „Aber wir brauchen ein klares Signal.“ Das sei die Umkehrung der Verhältnisse von einst. Nun werde ausgegrenzt, wer damals ausgegrenzt hat.

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