Die Folgen von Wikileaks

Wir können glauben was wir wollen über den Fall Wikileaks, fest steht, dass jetzt Sachen ins Rollen gekommen sind, die von ganz anderer Bedeutung sind. Die USA haben in der Öffentlichkeit den Eindruck erwecken wollen, dass sie mit allen Mitteln gegen diese Datenverbreitung vorgehen wollen. Diese Tatsache entspricht schon einer großen Naivität, denn alle Daten, die einmal im weltweiten Netz zu sehen sind, bleiben auch im Netz und dadurch für alle zugänglich. Die Daten von Wikileaks befinden sich übrigens mittlerweile auf beinahe 1.400 Servern weltweit. Ob diese Tatsache den amerikanischen Politikern nicht bewusst ist oder sie andere Interessen im Kopf haben, spielt in diesem Fall keine Rolle.

Das öffentliche Vorgehen gegen Wikileaks brachte bei vielen Menschen das Fass zum überlaufen.

Zuerst versuchte man durch die Blockade der Domain http://www.wikileaks.org/ die Seite zu schwächen, dann folgte das Abschalten einzelner Server und der Höhepunkt war, dass Finanzdienste ihre Arbeit mit Wikileaks einstellten. Kaum noch ernst genommen wurden dann die plötzlich aufkommenden Vergewaltigungsvorfürfe gegen den Wikileaksgründer Julian Assange.

Dieses Vorgehen gegen Wikileaks zeigt sehr deutlich, dass es nicht nur in China sehr schnell gehen kann mit der Verfolgung.

Anders als bisher von den meisten Massenmedien wiedergegeben wurde, sind die darauf folgenden Aktionen „Packback“ der Gruppe Anonymous keine Aktion von vereinzelten kleinen Gruppen, sondern es handelt sich um ein weltweite Anhängerschaft, deren Zahl sich sehr schwer messen lässt, aber sie dürfte eine sechsstellige Zahl sein.

Durch Medien wurde bisher nur von einer vereinzelten Festnahme in den Niederlanden gesprochen.

Durch dieses Vorgehen haben sich innerhalb kürzester Zeit Menschen gefunden, die ihren Protest ausdrücken wollten. Diese Sache ist nicht neu, nur ihre Dimension ist eine andere.

Die Waffen waren schon immer da, die Soldaten auch, nur hat bis heute noch kein Soldat die Waffe in die Hand genommen. Die Soldaten sind natürlich keine Soldaten, sondern normale Menschen, die das Internet nutzen, und die Waffen keine Geräte aus Stahl, sondern kleine Programme, die man heute

überall legal aus dem Weltnetz herunterladen kann.

Die kleinen Programme richten gezielte DdoS-Attacken aus. Selbst jemand ohne Computerkenntnisse kann sich auch Seiten wie Sourceforge das Programm “Low Orbit Ion Cannon” (LOIC) auf seinen Windows- oder Linux-Rechner laden und es denen da oben mal zeigen

Alleine oder eine kleine Gruppe kann da nichts ausrichten, aber eine große Gemeinschaft hat da eine ganz andere Dimension, wie in den letzten Tagen Mastercard Visa und Co feststellen mussten.

Das diese Gruppe sehr dynamisch ist zeigt uns, dass innerhalb von kürzester Zeit nach der Verhaftung eines sechzehn-jährigen in den Niederlanden die Seiten der Niederländischen Justiz ausgeschaltet wurden. Oftmals laufen solche Absprachen über Dienste wie Twitter IRC oder Online Radios.

Dieser Fall hat gezeigt, dass sich das weltweite Netz auch wehren kann, und jeder der sich diesen Fall angesehen hat sieht, dass es sich nicht um eine kleine Gruppe von „Hackern“ handelt, wobei der Begriff Hacker genauso oft missbraucht wird wie der Begriff Nazi, sondern es sich um eine Massenbewegung handelt, die von den unterschiedlichsten politischen Gruppen unterstützt wird.

Es bleibt abzuwarten, wie es im weltweiten Netz weitergeht.

Offenbar hat die BRD schon auf diesen Fall Reagiert.

Der Bundestag hat am gestrigen Donnerstag mit den Stimmen von Schwarz-Gelb und den Grünen zwei Gesetzesentwürfe beschlossen, die der Ratifizierung und Umsetzung  des umstrittenen Zusatzprotokolls zur Cybercrime-Konvention des Europarats aus dem Jahr 2003 diene

Pressebericht