Der orthodoxe Oberrabbiner aus Jerusalem macht den fälligen Gegenbesuch beim Heiligen Vater in Rom.
Eine Stunde ist für die Audienz angesetzt. Das Gespräch ist nach anderthalb, zwei, zweieinhalb Stunden noch nicht vorbei.
Schließlich nach drei Stunden verabschiedet sich der Obberrabiner: „Heiliger Vater, da unser Meinungsaustausch so anregend und fruchtbar war, erlaube ich mir ganz zum Schluß eine Bitte. Könnten Sie, Eure Heiligkeit, meine Glaubensbrüder und mich nicht von Zeit zu Zeit einmal in Ihr Gebet aufnehmen?“
„Aber das tue ich doch täglich! Mit jedem Vaterunser! Das ist das Gebet, das der Herr selbst uns gelehrt hat.
Dort heißt es in der siebenten Bitte: ‚Erlöse uns von dem Übel.’“