Sex mit Kindern soll straffrei werden

Bayerischer Rundfunk

report MÜNCHEN

Sendung vom 19.07.2004

Die unglaubliche Forderung der Pädophilen-Lobby –

Sex mit Kindern soll straffrei werden

Autorin: Uli Hesse

Sexualerziehung in einer Münchner Realschule. Die Jungen sollen ein Gefühl für Nähe und Distanz bekommen. Der Jungenbeauftragte der Stadt München, Johannes Glötzner, ist bei seinen Schülern sehr beliebt. Er berät Gymnasien im Fach Ethik und leitet den Arbeitskreis Sexualerziehung des pädagogischen Instituts. Ein Mensch, der Kinder zu verstehen scheint. Und Pädophile. Denn der Jungenbeauftragte engagiert sich seit rund 20 Jahren in einem Verein, der sich für Pädophile einsetzt – in der Arbeitsgemeinschaft Humane Sexualität, kurz AHS.

Vor allem die Fachgruppe AG Pädo ist ein Sammelbecken für Erwachsene, die auf Kinder stehen und mit ihnen sexuell verkehren wollen. Thomas Schlingmann von Tauwetter Berlin, ein Selbsthilfeverein für missbrauchte Kinder, sagt:

“Ich würde sagen, die AHS übernimmt Lobbyfunktionen für Pädophile, ja. Man könnte auch sagen, dass die AG Pädo innerhalb der AHS der Versuch ist, einen legalen Arm von ansonsten kriminellen Tätigkeiten zu organisieren.”

Der Jungenbeauftragte der Stadt München gründete die AHS mit, stieg dann in den Vorstand auf, und sitzt nun im Kuratorium. Die AHS fordert in ihrem Positionspapier die Legalisierung von Kindesmißbrauch. Zitat:

“Gleichberechtigte, einvernehmliche und verantwortliche sexuelle Handlungen dürfen – weil sie nicht schädigen – auch zwischen Erwachsenen und Kindern nicht mehr strafbar sein.”

Kinder heißen: Kleinkinder und Schulkinder bis 14 Jahren.

Marianne Bayer, Vorstand der AHS wehrt sich gegen Vorwürfe:

“Die haben ja auch kindlichere Formen der Sexualität, das heißt, spielerische Formen, die man sich bitte nicht als Penetration vorstellen muß.”

Frage report München: “Sondern?”

Antwort: “Ja, spielerische Berührungen, Sandkasten-liebe, würde ich mal sagen, etwas anderes würde ich auch nicht befürworten.”

Thomas Schlingmann von Tauwetter Berlin sagt:

“Also wenn ich mir meine eigene Beratungstätigkeit angucke, und angucke, was da an Berichten gekommen ist über das, was Pädophile gemacht haben, dann gibt es diese Grenze definitiv nicht. Das ist gewalttätig hoch zehn, und es gibt natürlich Welche, die beschränken sich auf scheinbaren Sandkastensex. Man vergißt aber auch bei diesem Sandkastensex eins: Es ist ein ganz gewaltiger Unterscheid, ob 2 Kinder gemeinsam etwas erkunden und ausprobieren, oder ein Erwachsener ein Kind dazu benutzt, seine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Das sind 2 ganz verschiedene Sachen und auch wenn es dem Kind nicht schaden würde, was ich sehr stark bezweifle, bleibt es ein Mißbrauch des Kindes.”

Die AHS behauptet, sogenannte einvernehmliche Sexualkontakte von Pädophilen mit Kindern seien etwas anderes als sexueller Mißbrauch – die Kinder könnten schließlich zustimmen oder ablehnen.

Prof. Dr. Jörg Fegert, Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie Uniklinikum Ulm sagt hierzu:

“Zunächst muß man grundsätzlich in Frage stellen, ob es das geben kann. Helfer und Kempe sind die Päpste der Kinderschutzbewegung, die vor über 20 Jahren in Amerika die Kinderschutzbewegung auf die Beine gestellt haben und die haben in ihrem Lehrbuch sehr klargemacht, dass immer ein Macht- oder ein Abhängigkeitsverhältnis zwischen Kindern und Erwachsenen besteht, und dass Kinder deshalb aus dieser Abhängigkeit heraus nie frei entscheiden können.”

Der Jungenbeauftragte der Stadt München, Johannes Glötzner, sagt:

“Ich persönlich rede ja immer von Zärtlichkeiten, aber Zärtlichkeiten dürfen nie erzwungen werden. Das ist mir unheimlich wichtig.

Frage report München: “Also freiwillige Zärtlichkeiten wären ok, wäre freiwilliger Geschlechtsverkehr auch ok?”

Antwort Johannes Glötzner: “Das ist unheimlich schwierig, ab welchem Alter. Also natürlich bei kleinen Kindern nicht, aber beispielsweise ein 13jähriges Mädchen und ein 15jähriger Junge – darüber könnte man vielleicht reden.”

report München: “Aber darum geht’s ja Pädophilen nicht – es geht ja eher darum, ein 6 oder 7jähriges Kind mit einem 40 oder 50 jährigen Mann…”

Johannes Glötzner: “Wenn es sich um einvernehmliche – um Zärtlichkeiten handelt, bin ich dafür, aber sonst nicht.”

Ginge es nach der AG Pädo in der AHS, dürften Pädophile sogar Kleinkinder sexuell mißbrauchen, sie dabei fotografieren und diese kinderpornographischen Bilder im Freundeskreis verteilen – alles straffrei. Die Vereinspolitik der AHS wird vor allem von der AG Pädo bestimmt, die im Wesentlichen aus einem Netzwerk von Selbsthilfegruppen für Pädophile besteht. Eine dieser Gruppen traf sich auch in München. In die Schlagzeilen kam sie im vergangenen Oktober, als zwölf Männer festgenommen wurden – ein Großteil von ihnen hatte unter dem Deckmantel der Pädo-Selbsthilfegruppe eine kriminelle Kontakt- und Tauschbörse für Kinderpornographie aufgebaut. Der Leiter des Dezernats für Sexualstrafdelikte des Polizeipräsidiums München, Peter Breitner, sagt über diese Gruppe:

“Wir konnten durch unsere Ermittlungen in keiner Weise bestätigt finden, dass jemals Therapiegespräche oder Selbsthilfegespräche stattgefunden haben, sondern der Eindruck, den diese Gruppe vermittelt hat, war, einfach, dass sich hier Gleichgesinnte finden, die letztendlich darüber diskutieren: Wie komme ich an entsprechendes Material, also kinderpornographisches Material, wie komme ich an Kinder, wie bahne ich diese Dinge an, auf welche Dinge muß ich aufpassen, um mich vor dem Zugriff der Polizei zu schützen.”

Einige von ihnen sind vorbestraft wegen sexuellem Mißbrauch und Besitz von Kinderpornographie; teilweise saßen sie deswegen schon mehrere Jahre in Haft. Allein bei einem Mitglied der Selbsthilfegruppe wurden knapp 500 000 Bilder mit Kinderpornographie auf dem Rechner gefunden.

Der Jungenbeauftragte der Stadt München, Johannes Glötzner ermöglichte die Tagung der internationalen Pädophilen-Organisation IPCE in München. Sie setzt sich ebenfalls für die Legalisierung von sexuellem Mißbrauch ein. Johannes Glötzner saß damals im Vorstand der AHS und im Bundesvorstand der Humanistischen Union:

“Ich war damals das einzige Mitglied aus den beiden Organisationen aus München, und ich hab praktisch im Auftrag dieser beiden Organisationen das ganze mitorganisiert.”

Pikant: Die Pädophilen tagten in der damaligen Bun-desgeschäftsstelle der Humanistischen Union, einer anerkannten und seriösen Bürgerrechtsorganisation. Viele bekannte Politiker wie Renate Künast und Claudia Roth unterstützen sie. Die Humanistische Union arbeitet seit mehreren Jahren mit der pädophilenfreundlichen AHS zusammen. Gemeinsam veranstalten sie Tagungen zu Themen wie Prostitution, Pornographie und Sexualerziehung – auch noch, nachdem Mitglieder der Münchner Pädo-Selbsthilfegruppe festgenommen worden waren – die sich ja mit der AHS für die Legalisierung von sexuellem Mißbrauch einsetzt. Prof. Dr. Rosemarie Will, die stellv. Vorsitzende der Humanistischen Union erklärt:

“Wenn das eine Forderung der AHS ist, würden wir nicht mit der AHS zusammenarbeiten.”

report München: “In dieser Frage. Aber in anderen Fragen schon.”

Antwort Rosemarie Will: “In Bürgerrechtsfragen ja. Also es gibt nicht die Unterscheidung von bösen und schlechten Bürgerrechtskämpfern. Wir arbeiten in Netzwerken, auch immer mit Leuten zusammen, die in andern Feldern andere Positionen vertreten.”

Thomas Schlingmann, Leiter von Tauwetter e.V. meint:

“Ich würde nicht sagen dass die HU von der AHS unterwandert ist. Es scheint so, dass aber die AHS zu bestimmten Punkten die humanistische Union benutzt, oder funktionalisiert, und es scheint so, dass insbesondere Teile des Arbeitskreises Sexualstrafrecht von der HU, Handlangerdienste ist vielleicht etwas hart formuliert, aber so was in der Richtung für die AHS leisten.”

Der Schutz von Kindern vor sexuellem Mißbrauch – eine der wichtigsten Aufgaben des Jungenbeauftragten und Lehrers Johannes Glötzner. Ob das so bleibt, ist fraglich. Gertraud Burkert, zweite Bürgermeisterin Münchens äußert sich zu Johannes Glötzner wie folgt:

“Bis die Vorwürfe geklärt sind, wird er von seiner Funktion als Jungenbeauftragter suspendiert, sollten sie sich erhärten, dann wird es schwierig für ihn werden, in einzelnen Bereichen seine Arbeiten auszuführen.”

Jahrelang konnte Johannes Glötzner sich unbehelligt für Pädophile engagieren – heute hat die Stadt darauf reagiert.