Studie: Krise sorgt auch bei Besserverdienenden für die Erkenntnis, dass Deutschland nicht das Sozialamt der Welt bleiben kann

Der – allerdings linke – Bielefelder Forscher Wilhelm Heitmeyer hat in seiner jährlich neu erscheinenden Studie “Deutsche Zustände” festgestellt, dass zunehmend auch wohlhabende und reiche Deutsche von der Erkenntnis erleuchtet werden.

Vor Allem bei den knapp 20 Prozent Wohlhabenden oder Reichen in der Gesellschaft diagnostizierten die Forscher eine zunehmende Ablehnung des Islam. “In der Krise haben viele Besserverdiener erstmals gemerkt, was finanzielle Einbußen bedeuten”, so Heitmeyer, dadurch habe eine “Radikalisierung der gesellschaftlichen Mitte” stattgefunden. Mit anderen Worten: In der Krise fragen sich auch zunehmend Gesellschaftsschichten, die für gewöhnlich nicht auf der Straße mit kriminellen Einwanderern in Kontakt kommen, warum Deutschland das Sozialamt für den Abschaum aus aller Herren Länder spielen soll. Konkret habe gut jeder vierte Befragte in der entsprechenden Gesellschaftsschicht der Aussage zugestimmt, “Muslimen sollte die Zuwanderung nach Deutschland untersagt werden”, was ein Plus von knapp fünf Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr ist.

Die Studie wurde übrigens erstellt, als die Sarrazin-Debatte noch bevorstand, nämlich im Mai und Juni 2010. Es kann also davon ausgegangen werden, dass sich durch den Ex-Bundesbanker das Klima noch weiter nach rechts verschoben hat – ob es sich auch in den kommenden Wahlen niederschlagen wird, bleibt allerdings abzuwarten. Die Rechte jedenfalls ist aufgefordert, ihre Bemühungen vor den anstehenden Landtagswahlen noch einmal zu intensivieren, um einen Schritt voranzukommen.

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